Sigmar Gabriel
Ex-Außenminister geht als Dozent nach Harvard
Er war SPD-Chef und Außenminister - und sitzt seit dem Start der Großen Koalition nur noch als einfacher Abgeordneter im Bundestag. Sigmar Gabriel ist damit offenbar nicht ausgelastet: Auf Einladung der amerikanischen Elite-Universität Harvard wird er dort im Herbst drei Wochen lang als Gastdozent unterrichten und damit seine akademischen Aktivitäten ausbauen.
Wie sein Wahlkreisbüro am Mittwoch mitteilte, werde Gabriel Vorträge halten, an Konferenzen teilnehmen und mit Studenten, Wissenschaftlern und Politikern diskutieren. Gabriel bezeichnete die Einladung als Ehre und Privileg. "Die Harvard-Universität gehört für mich weltweit zu den interessantesten Orten, an denen sich kritische Köpfe mit den Herausforderungen der Weltpolitik auseinandersetzen."
Er freue sich darauf, die Gastrede zu halten und an der Harvard-Konferenz "The Summit on the Future of Europe" (Gipfel zur Zukunft Europas) teilzunehmen. Zuletzt war Gabriel bereits in das Kuratorium der renommierten, auf Konfliktanalysen spezialisierten International Crisis Group berufen worden.
Zusätzlich hat er im gerade laufenden Sommersemester einen Lehrauftrag an der Universität Bonn angenommen, der auch in den kommenden Semestern fortgesetzt werden soll. Bei der ersten Veranstaltung im April war es dabei zu Protesten von Studierenden gekommen - Gabriel war dabei regelrecht aufgeblüht.
Das Programm für prominente Gastdozenten an der Uni Harvard gibt es seit über 50 Jahren. In seinem Rahmen kommen jährlich bis zu drei Deutsche aus Politik und Medien für kurze Zeit an die Elite-Uni. Eine Mitteilung der Hochschule zitierte Gabriel mit den Worten: "Nachdem ich den Großteil meines Berufslebens im öffentlichen Dienst verbracht habe, ist es nun ein Privileg für mich, Kontakt zu der dynamischen intellektuellen Umgebung des Zentrums für Europäische Studien zu knüpfen."
2017 war die Medienwissenschaftlerin und Journalistin Miriam Meckel ("Wirtschaftswoche") in Harvard. In früheren Jahren gehörten Politiker wie Bernhard Vogel und Hans-Jürgen Wischnewski zu den Fellows.
him/dpa