Neben iPhone Xs Max und Apple Watch 4
Drei Produkte, die in Apples Show fehlten
Bestimmt würde Apple auf seinem Special Event nicht nur neue iPhones, sondern auch neue iPads präsentieren - darauf hatten viele Blogger und Journalisten spekuliert. Auch über Details der iPads waren sie sich weitgehend einig: Im Grunde so groß wie bisher, nur mit neuen Apple-Prozessoren bestückt und dadurch leistungsfähiger. Zwei Neuerungen sollten die Nachfolger der aktuellen Modelle vom bisherigen Standard abheben.
Zu einen war über randlose Bildschirme spekuliert worden, so wie sie jetzt die neuen iPhones und die neue Apple Watch haben. Im Zuge der Vereinheitlichung werde dafür der Fingerabdrucksensor geopfert und durch die Frontkameras und Sensoren der iPhones ersetzt, die das Entsperren des Geräts per Gesichtserkennung "Face ID" ermöglichen.
Für eine gewisse Unruhe hatte vor dem Event zudem der mit seinen Prognosen oft treffsichere Analyst Ming-Chi Kuo gesorgt, als er davon sprach, Apple werde sein neues iPad mit einem USB-Anschluss statt mit der seit Jahren üblichen Lightning-Buchse ausrüsten.
Geworden ist daraus: nichts. Und das aus einem einfachen Grund: Apple will sich nicht durch zu viele gleichzeitige Produktvorstellungen den Wind aus den Segeln nehmen lassen.
Das Event am Mittwoch war der Apple Watch und den iPhones gewidmet und der Konzern will natürlich, dass jetzt erst einmal über genau diese neuen Produkte berichtet und diskutiert wird. Ein neues iPad hätte die Berichterstattung aus Sicht des Konzerns nur verwässert.
Außerdem, das muss man immer wieder betonen, ist Apple sozusagen ein Gewohnheitstier, das im September eben keine iPads vorstellt. Dieser Monat gehört schon seit Jahren den iPhones, und dabei bleibt es auch. Ein neues iPad kann man im November erwarten, so wie 2015. Oder im März, so wie 2016.
Neue MacBooks
Ähnliches gilt für das neue MacBook, das viele berechtigterweise erwarten. Die einen träumen seit Jahren von einem modernisierten Nachfolger des MacBook Air, andere von einer Neuauflage des kleinen und leichten MacBook. Sinnvoll wäre beides. Das MacBook ist zumindest reif für ein technisches Update mit neuen Prozessoren. Würde Apple gleichzeitig den Preis senken, wäre das weniger leistungsfähige, dafür aber extrem portable Gerät im Einsteigerbereich ein würdiger Nachfolger für das MacBook Air.
Gleichzeitig würde eine solche Preissenkung in Apples Portfolio Platz für ein neues Gerät schaffen, das preislich zwischen dem kleinen MacBook und den teuren MacBook-Pro-Modellen angesiedelt sein könnte. Und das könnte dann der echte Nachfolger für das MacBook Air werden. Möglicherweise sogar optional mit der TouchBar erhältlich, die es bisher nur für die Pros gibt.
Aber auch solche neue Hardware würde Apple nicht parallel zu neuen iPhones vorstellen. Smartphones sind Apples "Cash Cow" und deren Markteinführung soll von nichts anderem vernebelt werden.
Ein denkbarer Termin, um die Hardware zu aktualisieren, wäre der 24. September. Zum einen sind die neuen iPhones dann schon auf dem Markt und alle Testberichte geschrieben, zum anderen wird an diesem Tag das neue macOS Mojave veröffentlicht. Apple liebt es, zu neuer Software auch neue Hardware zu bringen.
AirPower und AirPods
Ein Produkt, dessen Auftritt auf dem Apple-Event viele Beobachter mit Recht erwartet hatten, ist die kabellose Ladematte AirPower. Apple hatte das Gerät vor einem Jahr, bei der Vorstellung des iPhone X, erstmals gezeigt. Das Besondere an AirPower: Während man ein Smartphone bei den heute üblichen drahtlosen Ladegeräten genau auf den richtigen Punkt legen muss, damit der Akku gefüllt wird, kann man Handys und andere Geräte irgendwo auf die AirPower-Ladematte legen. Zudem versprach Apple, man können auch mehrere Geräte gleichzeitig darauf aufladen, was ein enormer Fortschritt wäre.
Im September 2017 hatte der Konzern angekündigt, AirPower werde 2018 auf den Markt kommen. Nun ist das Jahr zwar noch nicht vorbei, verwunderlich ist es aber doch, dass die Ladematte am Mittwoch nicht einmal erwähnt wurde. Da sowohl die neuen iPhones als auch die neue Apple Watch damit funktionieren würden, hätte sie gut in die Show gepasst.
Stattdessen findet man auf der deutschen Apple-Website keine Erwähnung der AirPower und auf der US-Webseite auch nur ein einziges Bild auf der Produktseite der AirPods-Kopfhörer, versehen allerdings mit dem Hinweis: "derzeit nicht erhältlich".
Woran es liegt, wird Apple nicht verraten. Die Schweigsamkeit lässt nur vermuten, dass man entweder auf unerwartete technische Probleme gestoßen ist oder die Massenproduktion Schwierigkeiten bereitet. So oder so bleibt abzuwarten, ob Apple die selbst gesetzte Deadline, 2018 zu liefern, noch wird einhalten können.