Protest gegen Pipeline-Projekt
Greenpeace ruiniert Präsentation von Credit-Suisse-Chef
Aktivisten von Greenpeace haben die Hauptversammlung der Schweizer Bank Credit Suisse gestört. Die Versammlung steht eigentlich wegen eines Streits über üppige Bonuszahlungen für Top-Manager im Blickpunkt.
Bei dem Protest ging es aber nicht um die Vergütung. Vielmehr entrollten Greenpeace-Mitarbeiter in Zürich ein Transparent, mit dem sie gegen angebliche Pipeline-Geschäfte der Bank in den USA protestierten.
Dazu seilten sie sich im Züricher Hallenstadion hinter der Bühne von der Decke ab. Konzernchef Tidjane Thiam musste seine Rede unterbrechen, weil seine Powerpoint-Präsentation teilweise verdeckt wurde.
Die Bank hatte eigentlich mit Debatten über den Vergütungsbericht gerechnet. Drei Stimmrechtsberater hatten die Ablehnung empfohlen, weil die Bank im vergangenen Jahr einen Milliardenverlust machte.
Millionenvergütung abgesegnet
Am Nachmittag segneten die Aktionäre der zweitgrößten Schweizer Bank die Vergütung für die Chefetage dann doch ab. 58 Prozent stimmten für den Vergütungsbericht. Für die Bank war das eine Ohrfeige - Zustimmungen unter 80 Prozent gelten als schwach.
Die Aktionäre stören sich daran, dass Konzernchef Thiam trotz eines Verlustes von 2,7 Milliarden Franken im vergangenen Jahr immer noch 10,2 Millionen Franken erhält.
brt/dpa