Verhandlungs-Grafik
So geht es weiter im Brexit-Poker
Stand: 15. Januar 2019
Die Unterhändler von EU und Großbritannien haben sich am 14. November 2018 auf einen Austrittsvertrag geeinigt, der einen geordneten Austritt am 29. März 2019 und eine knapp zweijährige Übergangsfrist bis Ende 2020 vorsieht. Das britische Kabinett und die Regierungschefs der 27 EU-Länder haben dem Abkommen zugestimmt. Das britische Unterhaus hat den Brexit-Vertrag am 15. Januar mit 432 zu 202 Stimmen abgelehnt.
SPIEGEL ONLINE hat die komplizierten Verhandlungen in einem Diagramm zusammengefasst:
EU-Kommission und britische Regierung
führen Austrittsverhandlungen.
Einigung erzielt
EU-Parlament, EU-Ministerrat
oder britisches Unterhaus
lehnen ab
= keine Einigung
EU-Parlament, EU-Ministerrat
und britisches Unterhaus
stimmen zu
oder
Geordneter Brexit
Verhandlungen über zukünftiges Verhältnis
Übergangsphase bis mindestens 31.12.2020
keine Einigung
= Brexit ohne Abkommen
oder
Einigung
Szenario: Geordneter Brexit mit Einigung
über zukünftiges Verhältnis
Abkommen regeln Handels-
und andere Beziehungen
zwischen der EU
und Großbritannien.
Vereinigtes Königreich von
Großbritannien und Nordirland
Nordirland
Handelsvereinbarung regelt
das Nordirland-Problem.
Irland
(EU)
Szenarien: Keine Einigung
Verlängerung der Austrittsverhandlungen
Einstimmiger Beschluss der EU-27 und Großbritanniens ist
nötig sowie die Zustimmung des britischen Parlaments.
Großbritannien bleibt bis auf Weiteres EU-Mitglied.
oder
Einigung
keine Einigung
oder
Brexit ohne Abkommen
Großbritannien verlässt die EU am 29.3.2019 ohne Übergangsphase
und Verhandlungen über das zukünftige Verhältnis.
Neue harte Grenzen zwischen Irland und Nordirland
Zollkontrollen zwischen EU und Großbritannien
Einzelabkommen zwischen EU und Großbritannien könnten
schlimmste Folgen abfedern.
Handel auf Basis von WTO-Regeln mit hohen Einfuhrzöllen
oder
Zweites Referendum
Angesetzt von Theresa May nach Scheitern der Austrittsverhandlungen
oder nach Rücktritt der Regierung May, Neuwahlen und
Sieg der Labour-Partei
Austritt
aus der EU
Verbleib
in der EU
oder
EU-Kommission und britische Regierung
führen Austrittsverhandlungen.
Einigung
erzielt
EU-Parlament,
EU-Ministerrat oder
britisches Unter-
haus lehnen ab
= keine Einigung
EU-Parlament,
EU-Ministerrat und
britisches Unter-
haus stimmen zu
oder
Geordneter Brexit
Verhandlungen über zukünftiges Verhältnis
Übergangsphase bis mind. 31.12.2020
keine Einigung =
Brexit ohne
Abkommen
oder
Einigung
Szenario: Geordneter Brexit mit
Einigung über zukünftiges Verhältnis
Vereinigtes Königreich
von Großbritannien
und Nordirland
Nordirland
Irland
(EU)
Abkommen regeln Handels- und andere
Beziehungen zwischen der EU und
Großbritannien.
Handelsvereinbarung regelt
das Nordirland-Problem.
Szenarien: Keine Einigung
Verlängerung der
Austrittsverhandlungen
Einstimmiger Beschluss der EU-27 und
Großbritanniens ist nötig sowie Zustimmung
des britischen Parlaments.
Großbritannien bleibt bis auf Weiteres
EU-Mitglied.
Einigung
oder
Keine Einigung
oder
Brexit ohne Abkommen
Großbritannien verlässt die EU am 29.3.2019
ohne Übergangsphase und Verhandlungen
über das zukünftige Verhältnis.
Neue harte Grenzen zwischen Irland
und Nordirland
Zollkontrollen zwischen EU und Großbritannien
Einzelabkommen zwischen EU und
Großbritannien könnten schlimmste
Folgen abfedern.
Handel auf Basis von WTO-Regeln mit
hohen Einfuhrzöllen
oder
Zweites Referendum
Angesetzt von Theresa May nach Scheitern
der Austrittsverhandlungen oder nach
Rücktritt der Regierung May, Neuwahlen
und Sieg der Labour-Partei
Verbleib
in der EU
Austritt
aus der EU
oder
Mitarbeit: Anika Zeller, Chris Kurt, Michael Niestedt